Aus der Mappe des Landesobmanns

Liebe Landsleute,

es wäre so schön, wenn sich Probleme einfach in Luft auflösen würden. Aber da dem nicht so ist, verfallen wir dennoch nicht in Jammern, sondern packen die Probleme eben weiter an.
Das vergangene Jahr hatte einige schöne Höhepunkte auch auf Landesebene. Da war die Landesversammlung, auf der sich Andreas Miksch, der neue Bundesgeschäftsführer der SL aus München vorgestellt hat – allgemeiner Tenor: ein sehr sympathischer Mensch. Da war die Aufführung des Theaterstücks „Die Sudetenvertreibung“ unserer Förderpreisträger Alexander Bräutigam und Robin Middeke auch in Wiesbaden. Da war der Tag der Heimat wieder ein Erlebnis, auf dem der uns schon von den Sudetendeutschen Tagen bekannte ehemalige tschechische Minister Daniel Hermann die Hauptrede hielt und sich Innenminister Peter Beuth erstmals seinem neuen Aufgabenbereich widmen durfte. Und da war auch die Landeskulturtagung, die nicht nur durch ihre kulinarischen Köstlichkeiten bestechen konnte. Erika und Norbert Quaiser sowie Bürgermeister Klaus Kreß waren hervorragende Gastgeber für eine sehr intensive Veranstaltung.

Daneben gab es auf Bundesebene eine unglaubliche Premiere, bei der auch die hessischen Sudetendeutschen wieder vertreten waren: Zum allerersten Mal der Sudetendeutsche Tag in Regensburg, der Patenstadt. Wegen des großen Erfolges wird das nächstes Jahr gleich wiederholt. Man kann also für Regensburg schon buchen.

Womit wir bei der Vorschau für nächstes Jahr sind: Am 04.April laden wir zur Landesversammlung. Innenminister Peter Beuth hat uns sein Kommen zugesagt. Er wird die Hauptansprache halten. Ich bitte daher um übervollzähliges Erscheinen. Wir werden gewiss auch Wünsche und Anregungen vortragen können. In jedem Falle wird es interessant sein, wie er in naher Zukunft nicht nur mit dem BdV, sondern auch mit den einzelnen Landsmannschaften Kontakt halten wird. Im Juni wird es anlässlich des siebzigsten Jahrestags des Wiesbadener Abkommens eine Gedenkveranstaltung geben. Das ist ebenso noch in der Planungsphase wie die nächste Landeskulturtagung, unser hessischer Sudetendeutscher Tag. Für Vorschläge hinsichtlich des Austragungsortes sind wir, allen voran die Landeskulturreferentin Greti Mau offen und dankbar. Daneben warten wir noch auf eine Filmpremiere und noch das ein oder andere kleine Event. Und auch der Hessentag in Bad Vilbel wird ein Thema werden. Wir wissen nur noch nicht genau wie.

Die „Baustellen“ der letzten Jahre haben sich allerdings nicht geändert. Finanziell ist es nach wie vor nicht befriedigend. Über die Webseite hat sich zuletzt der Mantel des Schweigens gelegt. Ich selbst kann eine Neuorientierung nicht leisten. Wobei natürlich eine Angleichung an die Münchner Seite möglich wäre. Verstärkt werden muss einmal mehr die Mitgliedergewinnung. Es gibt viele Nachgeborene, die manchmal einfach darauf warten, angesprochen zu werden. In jedem Falle ist allein schon eine Mitgliedschaft eine ungeheure Hilfe. Über das „Warum das so ist“ muss ich, glaube ich, nicht allzu viel schreiben.

Noch ein paar Worte zur Personalsituation: Wir wollen die Ämter mit Leuten versehen, nicht die Leute mit Ämtern. Das ist aber gar nicht so einfach. So weise ich vorsorglich schon einmal auf die bevorstehenden Wahlen zum Präsidium hin! Wir brauchen ein deutlich weiblicheres Präsidium. Reicht schon, dass der Landesvorstand mit wenigen Ausnahmen eine Männerwirtschaft ist. In selbiger sind aber – das haben wir im vergangenen Jahr mehrfach bedauert – mindestens zwei Posten nicht besetzt. Wir werden uns freuen, im April Kandidaten begrüßen zu können: Es geht um einen Pressereferenten und einen stellvertretenden Vermögensverwalter.

Dann noch: Liebe Kreisgruppen: Vergesst nicht, die Geschäftsstelle über eure Termine zu informieren!

Ein herzliches Dankeschön und vergelt’s Gott all denen, die sich weiterhin so rührig um die Volksgruppe kümmern, sei es auf örtlicher Basis, auf Kreisebene, natürlich im Landesvorstand, der Landesbeauftragten für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Frau Margarethe Ziegler-Raschdorf, die sich so vorbildlich auch für unsere Belange stark macht, und vor allen anderen:
unserer Landesgeschäftsführerin Brigitte Kopp, die einfach die Seele unserer Landesgruppe in Hessen ist.

In der Hoffnung und vom Wunsche beseelt, dass wir uns nächstes Jahr zur Abwechslung mal in erster Linie um kulturelle und weniger um finanzielle Höhepunkte bemühen können, verbleibe ich
euer Landesobmann

Markus Harzer
im Dezember 2019