Es ist schon mehr als eine gute Tradition, dass beim "Hessentag" auch die Sudetendeutsche Landsmannschaft und die Vertriebenen mitwirken.
Aber nur wenige Teilnehmer dieses großen Volksfestes wissen, dass der "Hessentag" auf die Sudetendeutschen zurückzuführen ist. Am 4. Sudetendeutschen Tag, der 1953 in Frankfurt am Main stattfand, hatten sich mehr als 400.000 Menschen zusammengefunden. Auf der Ehrentribüne saßen der damalige Hessische Ministerpräsident Georg August Zinn mit seinen sudetendeutschen Ministern Gustav Hacker und Gotthard Franke; beide gehörten dem BHE/Block der Heimatvertriebenen und Entrechteten an. Georg August Zinn war von dem Auftritt der vielen Menschen so begeistert, dass er zu seinen beiden Ministern sagte: "Was diese Menschen mit der Vielfalt ihrer Trachten hier zeigen ist unwahrscheinlich". Und er fügte hinzu: "Warum können nicht auch wir Hessen ein solches Fest ins Leben rufen"?
So wurde bereits vor mehr als 60 Jahren die Idee eines "Landesfestes mit identitätsstiftender Wirkung" geboren!
Landesobmann Alfred Herold freute sich, dass er fast den gesamten Landesvorstand in Bensheim begrüßen konnte. Begrüßt wurde als Ehrengast und als Vertreter des Bürgermeisters, Stadtrat Bernhard Wahlig, der auch die Grüße der städtischen Gremien überbrachte. Der Gast war von der Zusammensetzung des Landesvorstandes sehr überrascht, hatte er doch (wie er sich ausdrückte) einen "Altherren Club" erwartet. Als kleines "Danke schön" für sein Kommen überreichte Alfred Herold dem Stadtrat einen Ostdeutschen Atlas.
Die Tagesordnung der Sitzung brachte Rückblick und Ausblick unserer Arbeit, wobei die gelungene Landesversammlung und der gerade erst abgelaufene 65. Sudetendeutsche Tag im Mittelpunkt der Diskussion stand. Abgerundet wurde die Sitzung durch die Beratung der noch bis zum Jahresende vorgesehenen Termine. Die bunte Palette der Veranstaltungen reichte von der Jahrestagung des Frauenarbeitskreises in Bad Kissingen bis zur vorweihnachtlichen Landesvorstandssitzung, die diesmal in Wetzlar stattfindet.
Das besondere Flair war an diesem sonnendurchfluteten Tag überall zu spüren und übertrug sich auch auf die Menschen. Im übrigen ist der Presse zu entnehmen, dass fast 1,33 Millionen Besucher bei den 1001 Veranstaltungen gezählt wurden.
Text: Alfred Herold; Foto: Frank Dittrich
Im Juni 2014