Alfred Herold mit dem Hessischen Verdienstorden am Bande ausgezeichnet

In der Dienstvilla in Wiesbaden verlieh der Hessische Ministerpräsident Roland Koch dem Landesvorsitzenden des Bundes der Vertriebenen (BdV) und Landesobmann der Sudetendeutschen Landsmannschaft (SL) Alfred Herold den Hessischen Verdienstorden am Bande.

Der Ministerpräsident würdigte Herold als einen Repräsentanten der nach Hessen gekommenen Vertriebenen. Besonders stellte er dabei das große ehrenamtliche Engagement heraus. In seinen vielfältigen Funktionen habe Herold unermüdlich vorbildliche Arbeit zum Wohle der Heimatvertriebenen und Spätaussiedler geleistet.

Der Ministerpräsident führte diesbezüglich folgende Ehrenämter an:

Weiter erwähnte der Ministerpräsident die Verdienste Herolds im Rahmen seiner kommunalpolitischen Tätigkeit als Gemeindevertreter in Hainstadt, ehrenamtlicher Beigeordneter und stellvertretender Bürgermeister der neuen Großgemeinde Hainburg und als Mitglied des Kreistages des Landkreises Offenbach. Mit der Verleihung des Verdienstordens am Bande werde auch der Wunsch ausgedrückt, diese Arbeit fortzuführen.
Roland Koch lobte weiter die gute Zusammenarbeit mit Alfred Herold. In der Arbeit der Vertriebenenverbände sieht der Hessische Ministerpräsident eine besondere gesellschaftliche Aufgabe. Die Heimatvertriebenen seien zwar voll integriert, Sie hätten aber das Recht, ihre eigene Identität zu wahren. Die Menschen müßten sich auch über Generationen hinweg mit ihrer eigenen Geschichte identifizieren.
Der Ministerpräsident wandte sich entschieden gegen die Verdrängung der Geschichte. Das zurückliegende Geschehen dürfe nicht vergessen werden. Der Verlust der Heimat bedeute für die Heimatvertriebenen ein Stück verlorene Freiheit. Die neue Grenzziehung in Europa bezeichnete Koch als schmerzlich für die deutschen Betroffenen und als einen Teil des politischen Preises für den Frieden in Europa. Dabei hob er hervor, daß die Heimatvertriebenen nie mit unfriedlichen Mitteln versucht hätten, der Änderung der Grenzen entgegenzuwirken.
Der Ministerpräsident unterstrich die Verantwortung Deutschlands für die Geschichte. Geschichte dürfe nicht verdrängt werden. Dazu gehöre es auch, die Vertreibung der Deutschen und die Massenmorde zu benennen. Weiter habe Deutschland einen Beitrag zur nationalen Kulturpolitik zu leisten. Die Hessische Landesregierung komme dieser gesetzlichen Verpflichtung nach, das Kulturgut der Vertreibungsgebiete im Bewußtsein der Bevölkerung zu erhalten. In diesem Zusammenhang lobte er die Aktivitäten des Hessischen Landesbeauftragten für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Rudolf Friedrich, MdL.

Alfred Herold dankte dem Ministerpräsidenten für die Auszeichnung. Weiter ging er auf die zukünftigen Aufgaben des BdV ein. Dazu zählt die grenzüberschreitende Arbeit. Die deutschen heimatvertriebenen seien die Brücke zu den östlichen Nachbarn. Hinzu komme die Kulturarbeit der Vertriebenen sowie die Betreuung der Spätaussiedler. An der Ehrung nahmen Vertreter des Landesvorstandes des BdV sowie des Landesvorstandes der SL und Vertreter aus den Kreisverbänden teil.

Auch Vertreter der Kirchen gekommen waren. Mit ihrer Teilnahme zeigten ihre besondere Wertschätzung für den Geehrten die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, Erika Steinbach, MdB, der Beauftragte der Landesregierung für heimatvertriebene und Spätaussiedler, Rudolf Friedrich, MdL sowie der Intendant des Hessischen Rundfunks, Prof. Dr. Klaus Berg.